Forderungen der pädagogischen Fachkräfte zur Gewährleistung der elementaren Bildung, Erziehung und Betreuung in Sachsen-Anhalt
Die Kita-Initiative: „Das Personal ist der Schlüssel!“ fordert: Ein Viertel mehr!
Wir pädagogischen Fachkräfte fordern ein Viertel mehr Personal, um die gesetzlich festgelegte Qualität der elementaren Bildung, Erziehung und Betreuung zum Wohle der Kinder und damit zur Zukunftssicherung unseres Landes sicherzustellen. Denn es ist bereits 5 nach 12.
Ein Viertel mehr Personal – wofür?
Unmittelbare Arbeitszeit
Anpassung des Betreuungsschlüssels an bundesweit empfohlene Standards der Fachkraft-Kind-Relation zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Betreuung.
Mittelbare Arbeitszeit
Berücksichtigung mittelbarer pädagogischer Arbeit (Vor- und Nachbereitung, Dokumentation, Teamkommunikation und Dienstberatung, Familienarbeit/Entwicklungsgespräche, Supervision, Fort- und Weiterbildung, Einarbeitung, Praxisanleitung, Kinderschutz, Qualitätssicherung- und Entwicklung ) zur Stärkung der qualitativen pädagogischen Arbeit und Entlastung der Fachkräfte im Mindestpersonalschlüssel.
Anerkennung von Ausfallzeiten
Transparente Berechnung des Mindestpersonalschlüssels unter Berücksichtigung realistischer Ausfallzeiten pädagogischer Fachkräfte aufgrund von Urlaub, Regenerationstagen, Fortbildung und Arbeitsunfähigkeit zur Sicherstellung der Betreuungsleistung.
- Ausbau von Profilstellen
Einführung von Profilstellen für spezialisierte Betreuungs- und Förderangebote für jede Kita außerhalb des Mindestpersonalschlüssels z.B. für Kita-Sozialarbeit, Sprachförderung, Inklusion, Gesundheitsförderung, je nach Bedarf der Einrichtung.
- Freistellung von Leitungskräften für pädagogische und administrative Aufgaben.
Flächendeckende Fachberatung zur Unterstützung der pädagogischen Arbeit vor Ort.
- Fortlaufende Anpassungsqualifizierungen für pädagogische Fachkräfte und Quereinsteigende.
- Verbesserung der Ausbildungsinhalte an Fachschulen und Hochschulen für Sozialpädagogik.
- Entwicklung einer nachhaltigen Personalstrategie zur langfristigen Sicherstellung der Betreuungsqualität.
Wie sieht der Personalschlüssel im Hort aus?
Vier Fachkräfte sind bei 100 Hortkindern anwesend, wenn keine Fachkraft fehlt.
Leider fehlt immer eine Fachkraft (Urlaub, Krankheit, Weiterbildung), deswegen sind oft nur drei Fachkräfte auf 100 Kinder anwesend.
Pädagog*innen müssten:
- Entwicklungen jedes einzelnen Kindes wahrnehmen und positiv begleiten
- Hausaufgaben begleiten
- Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen Kindern begleiten
- Arbeitsgemeinschaften und andere Bildungsangebote anbieten
- Sorgen und Ängste der Kinder begleiten: Und auch mal über die 6 in Mathe reden, Zuhören können, wenn Kinder traurig sind oder aber sich mitfreuen können, wenn mit Mut eine Situation gemeistert wurde
Faktisch ist das mit so wenigen Menschen kaum möglich.